Eine falsche Körperhaltung führt zu Fehlbelastungen der Wirbelsäule und Gelenke. Zahlreiche Beschwerden wie Kreuzschmerzen, Nacken-, Schulter-, und Armschmerzen, ausstrahlende Schmerzen in die Beine bis hin zu sogenannten Ischialgien oder Abnutzungserscheinungen an Gelenken können die Folge sein.
Nach Brügger, einem Schweizer Neurologen, wird eine gebeugte Körperhaltung als sternosymphysale Belastungshaltung bezeichnet. (Das Sternum ist das Brustbein, die Symphyse das Schambein.) In dieser nicht physiologischen Körperhaltung befindet sich die beugende Muskulatur in einem ständig erhöhten Spannungszustand, während im Gegenzug die für die Aufrichtung zuständige Muskulatur relativ inaktiv ist. Nach der Brügger-Theorie kann es auch ohne nachweisbaren Verschleiß von Gelenken und der Wirbelsäule zu Schmerzen kommen. So versteht er beispielsweise auch den Tennisellenbogen weniger als strukturelle Schädigung, sondern vielmehr als Folge einer Fehlbeanspruchung, nämlich der Überlastung von Beugemuskeln und einer dadurch veränderten Funktionsweise der Handgelenksstrecker.
Bei der Brügger-Therapie werden Fehlbelastungen in einer Bewegungsanalyse erfasst, vernachlässigte Muskeln und Gelenke gezielt behandelt, die Körperhaltung korrigiert und die richtigen Bewegungsabläufe für den Alltag trainiert. Kernbestandteil der Therapie sind bestimmte Übungen, in denen das Nervensystem in seinen Bewegungsprogrammen umprogrammiert wird. Die verbesserte Körperwahrnehmung und nachhaltige Veränderungen im Bewegungsmuster tragen dazu bei, dass der Heilungsprozess aktiviert wird und Schmerzen nachlassen. Die Muskulatur gewinnt ihre natürliche Fähigkeit zurück, sich zusammenzuziehen und nachzugeben.
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